Bremerhaven


Haben Sie Lust auf Urlaub?

In diesem Artikel zeige ich Ihnen „10 coole Foto-Locations“ in meiner Heimatstadt. Wenn Sie die See, die Küste und Schiffe, maritimes Flair, rauen Wind und traumhafte Sonnenuntergänge mögen, dann werden Sie Bremerhaven lieben. Ich verspreche es Ihnen. Hier gibt es (nicht nur) für Fotografen wahnsinnig viel zu entdecken.

Packen Sie Ihre Koffer, greifen Sie zur Kamera und kommen Sie! Es lohnt sich!
 
Freuen Sie sich schon jetzt auf wunderbare Tage am Tor zur Welt, auf das typischen Schreien der Möwen und auf Menschen die nur wenig reden, aber ganz viel Herz besitzen! Bremerhaven erwartet sie mit offenen Armen!

Damit Ihr Aufenthalt zum Erfolg wird, hier einige wichtige Fakten und Vorabinformationen!

Bei uns in Bremerhaven sacht man moin und das ganzen Tag, völlig egal wie spät das ist. Geographisch befinden wir uns zwischen Bremen und Cuxhaven. Alles um uns herum ist Niedersachen. Wir nicht. Dafür beginnt unweit von uns die große, weite Welt, denn da mündet die Weser in der Nordsee.

Bremerhaven erstreckt sich über eine Fläche von 93,82 Quadratkilometern. Die Einwohnerzahl wird aktuell auf 113.700 geschätzt. So ganz genau weiß man das allerdings nicht. Ungefragt sagt hier ja keiner was.

Viele glauben, Bremen und Bremerhaven hätten die gleichen Kennzeichen, doch das stimmt nicht. Bremer Autos haben drei Ziffern auf ihrem Nummernschild, bei uns es sind es vier. Hätten Sie das gewusst?

Die meisten unserer Touristen kommen über die Autobahn 27 zu uns in die Seestadt. Es fahren aber auch Züge hierher. Mal pünktlich, mal weniger pünktlich und auch mal gar nicht. Wenn sie fahren, dann verkehren sie nahezu stündlich. Nur Nachts ist mal Ruhe, die armen Lockführer müssen ja auch mal schlafen tun. 

Von Bremen gibt es zwei Direktverbindungen zu uns, einmal eine mit dem Express und dann eine mit der Bummelbahn, auch Regionalbahn genannt. Letztere hält an fast jedem Bahnhof den sie auf der Strecke hierher passiert. Das ist manchmal ganz schön nervig, aber was soll´s. Wir hier oben im Norden wissen, in der Ruhe liegt die Kraft, von daher regen wir uns da gar nicht auf.

Insider und solche die sich dafür halten, nennen Bremerhaven gerne auch mal "Fishtown", Das ist wegen unserer so großen Liebe zum Fisch. Wir lieben Fisch. Am liebsten gelbbraun gebraten und auf einem Teller serviert. Da geht es uns das Herz und der Mund auf.

Bremerhaven verfügt über dutzende Sehenswürdigkeiten und jede Menge fotografische Hotspots. Zehn davon zeige ich Ihnen heute. Wenn Sie Fragen haben, schreiben Sie mich gerne an. Das Beifügen eines Geldscheines erhöht die Chance auch eine Antwort von mir zu bekommen.

Nein, das ist natürlich nur Quatsch! Ich beantworte Ihre Fragen sehr gerne und würde mich über ein Feedback von Ihnen auch wirklich freuen. Nun aber erstmal und endlich, meine "10 coolen Locations für Fotos in Bremerhaven".

Wer in den hohen Norden, direkt an die Küste reist, der will den Duft der See riechen, das Rauschen der Wellen hören und große Schiffe sehen, sich von maritimen Flair verzaubern und die Seele baumeln lassen.


Aus meiner Sicht geht das am besten mit einem langen Spaziergang am Deich, bei einer leichte Brise Wind und mit der Kamera um den Hals, narürlich immer auf der Suche nach einem schönen Motiv.


Man kommt in Bremerhaven von nahezu überall ans Wasser und die Zugänge sind, bis auf eine kleine Ausnahme am Strandbad, auch alle samt kostenlos. Von daher haben Sie die Qual der Wahl.


Der bekannteste Abschnitt ist sicherlich der als „Bremerhavener Weserdeich“ benannte  Teil, zwischen Radarturm und "Zoo am Meer",
welcher parallel zur City verläuft und den Sie direkt von der Fußgängerzone, aber auch bequem mit dem Bus erreichen können. Hier gibt es kleine Schiffe, verschiedene Lokale und auch Museen. Sie stelle ich Ihnen allerdings an anderer Stelle vor, denn das würde sonst den Rahmen dieses Textes
und auch das Thema gewaltig überfordern.


Der Ausblick Weserdeich ist herrlich und das nicht nur bei Tag. Auch am frühen Morgen oder bei Einbruch der Dunkelheit lohnt ein Gang hierher.


Mit all seinen vielen, zusätzlichen Highlights ist er ein grandioses Fotomotiv. Er ist allerdings (gerade in den Sommermonaten) auch wahnsinnig überlaufen. Hier mit großen Objektiven zu hantieren, ein Stativ aufzubauen und auf ein gutes Bild zu hoffen, das kann also durchaus schwierig werden. Außerdem fotografiert hier im Vorbeigehen nahezu jeder. Sie kommen also nicht zu einem wirklich außergewöhnlichen oder besonderen Foto.  Ganz im Gegenteil. So eine Aufnahme hat jeder Tourist auf seiner Speicherkarte. 


Hier ist mein Tipp:


Gehen Sie dorthin, wo Sie frei agieren können und wo nur wenig Menschen sind.  Soll konkret heißen: Fahren Sie an einer anderen Stelle ans Wasser und schaffen Sie so eine Perspektiv, die nicht jeder hat. Damit heben Sie Ihre Aufnahmen und sich deutlich ab. 


Ein relativ unbekannter Punkt, zumindest bei den Auswärtigen ist der Parkplatz "Am Seedeich". Sie erreichen Ihn, wenn Sie von der Weserstraße oder aus dem Fischereihafen kommend, in Richtung Doppelschleuse fahren. Sie können Ihnen als Navigationspunkt bei Google-Maps suchen und sich von Google selbst dorthin führen lassen. 


Der Parkplatz ist klein und fast immer frei, außer in Bremerhaven  findet gerade ein maritimes Fest statt. Über eine Treppe gelangen Sie direkt an den Deich. Von dort haben Sie einen herrlichen Blick auf die Weser. Als Fotomotiv stehen Ihnen hier passierende Schiffe und die Skyline der Stadt zur Verfügung, welche nun direkt vor Ihnen liegt. Sehr schön sind die auch die beiden Leuchttürme, die Sie jetzt an der Hafeneinfahrt von der anderen Seite aus (gegenüber dem Weserdeich) sehen und fotografieren können. Glauben Sie mir, ein Bild von hier hat wirklich nicht jeder Tourist.


Gehen Sie spazieren, genießen Sie die Luft und fotografieren Sie die vorbeifahrende Weserähre. Auch den Hafen von Blexen (anderer Weserseite) können Sie sehen und sehr gut aufnehmen. 


Sie befinden sich am Lunedeich und können von nun eine ganze Weile in Richtung Weserdeich laufen. Ihn wirklich erreichen können Sie aber nicht, denn Sie sind durch das Hafenbecken vom ihm getrennt.


Der Deichabschnitt auf dem Sie sich befinden endet an dem grünen Leuchtturm vor Ihnen, der direkt an der Hafeneinfahrt steht. Auch er und überhaupt das Becken sind schöne Motive. Nutzen Sie hierfür ein Weitwinkelobjektiv. 


Wenn Sie nur mit dem Smartphone fotografieren gehen Sie direkt an den Turm heran. Vermeiden Sie den Zoom. Selbst ein Hybrid liefert hier keine guten und hochwertigen Ergebnisse.


Der Leuchtturm heißt übrigens "Grüne Mole". In den 80er und 90er Jahren hatte er den Beinamen "der 11er". Dieser leitet sich von dem damals populären CB-Funk und dem 11m Band ab. Hier trafen sich in meiner Jugend Funker aus der ganzen Stadt, um Kontakt mit der weiten Welt aufzunehmen. Man hatte von dort den vielleicht besten Empfang überhaupt und konnte auch Fernverbindungen führen. Lange ist das her. 


Heute ist das alles Geschichte und dort, wo früher die Funker ihre Signale in den Himmel schickten, da stehen nun eher Wohnmobile und Autos von Menschen, die einfach nur auf die See schauen wollen.


Übrigens: Von hier haben Sie auch einen tollen Blick auf den Anleger der Weserfähre hier in Bremehaven. 


Unweit von Ihnen befindet sich die Doppelschleuse. Auch ist ein tolles Motiv, besonders wenn sie geöffnet und gerade Schiff durch diese geschleust wird.

Blick auf die Weser, Parkplatz "Am Seedeich"



Ein fahrendes Schiff auf der Weser

Blick auf den Fähranleger in Blexen mit 210 mm Telezoom

Blick auf die Skyline von Bremerhaven. Rechts im Bild die Leuchttürme

Das Hafenbecken am Ende des Deiches. Blick von der Grünen Mole aus.

Ein Schiff bei der Fahrt durch die Doppelschleuse. Blick von der Grünen Mole.


Wasser und Sonnenuntergänge haben für Fotografen eine ganz enorme Faszination. Auch in Bremerhaven ist das nicht anders. Ganz im Gegenteil. Am Abend noch einmal zur Kamera greifen, sich die Füße bei einem Spaziergang vertreten und die wunderbare Stimmung genießen, wenn der Tag zur Nacht wird. Am Deich ist das absolut herrlich.


Anders als über Tag empfehle ich Ihnen für dieses Szenario nun wirklich den so bekannten und berühmten Teil des Bremerhavener Weserdeichs.


 Wenn sie sich die Sonne über Blexen in die Tiefe senkt und das Wasser sich zauberhaft Gold färbt, dann entstehen Fotos, die Erinnerungen für die Ewigkeit sind und einen Platz an der Wand verlangen. 


Folgendes sollten Sie bei ihrem Fotoausflug  allerdings bedenken:


Die Parksituation am Weserdeich ist auch des Abends noch durchaus schwierig.Nehmen Sie sich also Zeit mit, um für Ihr Fahrzeug vernünftig abstellen zu können oder fahren Sie noch viel besser direkt mit dem Bus. Von der Haltestelle auf der Columbus-Straße können Sie direkt an den Deich marschieren. Sie kommen am Klimahaus und am „Alten Hafen“ vorbei. Ebenfalls schöne und ausdrucksstarke Fotomotive


Suchen Sie sich ein angenehmes Plätzchen und bauen Sie sich auf. 


Meine Empfehlung: 


Nutzen Sie Weitwinkel und Kit-Objektiv für den Sonnenuntergang und lassen Sie sich von einer App anzeigen, wann und wo die untergehende Sonne an ihrem Standort zu sehen ist. Mit PhotoPills können Sie ihre gesamte Fotosituation im Vorfeld simuliren und sich optimal darauf vorbereiten.


Ach ja und weil ich es gerade bei Anfängern immer wieder sehe: Schauen Sie bitte nicht durch die Kamera in das direkte Sonnenlicht oder holen Sie dieses auch noch mit dem Tele näher heran. Sie gefährden damit nicht nur ihre Ausrüstung, sondern auch ihr Auge!


Wollen Sie ihren Bildern einen besonderen Look verleihen wollen, so probieren Sie hier doch mal eine Belichtungsreihe oder einen Zeitraffer. Es lohnt sich. 


Übrigens, wenn Sie eine moderne Kamera oder ein neuwertiges Smartphone verwenden, dann gehen solche Dinge ganz von alleine. Sie können also ruhig auch mal ihr Equipment für einen kurzen Moment vergessen und sich an ihrer Begleitung erfreuen, natürlich nur, wenn Sie eine solche denn auch haben.


Schauen Sie nicht nur zur See, sondern blicken Sie sich auch einmal um. Bei Abend werden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt beleuchtet. Das sieht wunderbar aus und macht sich toll auf einem Foto. Das mystische Gebäude des Klimahaus wirkt nun wie ein gerade gelandetes Ufo.


Ein Abend am Deich lohnt sich für wirklich jeden Fotografen. Auch für Sie! 

Sonnenuntergang am Weserdeich


In einem deutschen Schlager heißt es, über den Wolken, da müsse die Freiheit wohl grenzenlos sein. Auch in Bremerhaven haben Sie die Gelegenheit, dem Himmel ganz nah zu kommen und die Stadt von oben zu genießen, nämlich auf dem Dach des „SAIL CITY HOTEL“. 


Das stark an ein arabisches Gegenstück aus Dubai erinnernden Gebäude befindet sich direkt am Weserdeich und verfügt über gleich zwei Aussichtsplattform. Von hier hat man bei gutem Wetter einen bis zu 30 Kilometer weiten Fernblick. Das ist wirklich fantastisch und etwas Besonderes. 


Nach oben geht es mit einem Fahrstuhl. Dieser befördert seine Fahrgäste in 86 Metern Höhe bzw. in das 20. Stockwerk. Zutritt zum Lift gibt es nur gegen ein entsprechendes Entgelt von derzeit 4,00 € pro Person, das direkt am Eingang über einen Automaten entrichtet werden kann. Kinder zahlen einen geringfügig niedrigeren Preis. 


Die 20. Etage ist mit breiten und großen Fenstern ausgestattet, die einen grandiosen Blick auf die Seestadt versprechen. Über eine Treppe geht es noch einmal höher und auf eine Außenplattform im 21. Stockwerk. Der Aufenthalt ist zeitlich nicht beschränkt, empfohlen wird jedoch eine Verweildauer von 30 Minuten. 


All das hört sich für den Fotografen toll an, es gibt aber auch einige, gewisse Schattenseiten, die man hier erwähnen muss und die ich nicht außer acht lassen möchte.


Fangen wir zunächst mit dem Positiven an. Der Ausblick vom „SAIL CITY HOTEL“ ist wirklich phänomenal und der Begriff „gigantisch“ in diesem Zusammenhang nicht übertrieben. Ganz im Gegenteil. Besonders bei gutem Wetter kann man unter Einsatz eines Telezooms, den Verlauf der Weser über viele Kilometer verfolgen und von hier wahrhaft in die Ferne schauen. Spannend ist auch, dass man vom 21. Stock direkt in den Zoo und die dortigen Bewohner von oben sehen kann. So kommt man unverhofft zu Tieraufnahmen, ohne auch nur überhaupt einen Fuß in die ehemaligen „Tiergrotten“ gesetzt zu haben. 


Nirgendwo in Bremerhaven kommt man höher. Nirgendwo in Bremerhaven ist die Aussicht besser. Und doch: Es ist nicht alles „Gold was hier glänzt“. 


Kommen wir also zu den Schattenseiten. Sie beginnen bereits bei dem Fahrstuhl. Er lässt sich nur über ein Drehkreuz betreten und genau das wird dem Fotografen in der Praxis zum Verhängnis. Das besagte Teil ist derart eng und klein verbaut, dass es nur schwer möglich ist, dieses mit Stativ und Fototasche zu durchlaufen. Hier ist man also unter Umständen schon frustriert, noch ehe man die Plattform überhaupt erreicht hat. 


Die nächste, negative Überraschung erwartet einen im 20. Stock. Hier gibt es zwar die besagten großen, riesigen Fenster und einen wirklich tollen Panoramablick, die Scheiben sind allerdings "seltsam" getönt, was beim Fotografieren zu Problemen führen kann, besonders wenn das Wetter nicht so optimal mitspielt und es draußen ohnehin schon dunkler ist als normal. 


Unter freiem Himmel (im 21. Stock) herrscht ein enormer und gewaltiger, nicht zu unterschätzender Wind. Bei Sturm bleibt die Anlage aus diesem Grund auch geschlossen.


Wer hier meint, mit einem leichten und kleinen Stativ ans Ziel zu kommen, der irrt und läuft Gefahr, dass ihm seine Kamera zu Boden geworfen wird. Außerdem wackelt diese hier oben ganz enorm. Mein Tipp ist der Einsatz eines Einbein-Stativs. Dieses lässt sich gut festhalten, rutsch nicht weg und ist leicht zu händeln.


Wissen muss man auch. Die Außenplattform ist durch Mauern und Gitter abgesichert, die in einem gewissen Abstand angebracht sind, was auch Sinn macht, um Unfälle oder andere schlimme Dinge zu vermeiden. Für den Fotografen ist das aber nervig, denn einen wirklich freien Blick hat er so nicht. Wer schon einmal in New York auf dem Empire-State-Building war, der kennt dieses Phänomen und der weiß, wovon ich hier spreche.


Das geht auch anders!


Möglicherweise merkt man es mir und meiner Schreibe an: 


Ich bin nicht unbedingt ein Fan des „SAIL CITY HOTELS“, wenn es um das Fotografieren geht.  Für mich überwiegen einfach die negativen Aspekte, obgleich ihm seine Highlights niemand absprechen kann. Auch ich nicht und ich muss gestehen, es ist schon faszinierend, von dort oben die Tiere unten im Zoo zu beobachten. Hier schafft ein Telezoom ganz neue Möglichkeiten.


Es gibt allerdings auch eine spannende Alternative zu den besagten Plattformen in wahrhaft luftiger Höhe, denn neben dem „SAIL CITY HOTEL“ lässt sich auch vom Radarturm aus über Bremerhaven schauen und sehr gut fotografieren, vielleicht sogar noch besser. 


Der Radarturm ist vom Weserdeich aus zu Fuß zu erreichen. Über viele Jahre war er das Highlight für Touristen schlechthin. Auch heute noch, besitzt er einen ganz eigenen Charme. Des Nachts wird er in bunten Farben beleuchtet. Für den Funkverkehr auf See nimmt er eine bedeutende Rolle ein. Er ist also keineswegs überflüssig geworden oder einfach nur ein Relikt aus vergangenen Tagen.


Seine Aussichtsplattform befindet sich in 59m Höhe. Hinauf geht es auch hier mit einem Fahrstuhl. Anders als der des „SAIL CITY HOTEL“ darf dieser allerdings nicht alleine betreten werden. Ein Fahrstuhlführer kassiert bei Betreten des Turmes einen Eintritt. Anschließen fährt er die Gäste nach oben. Dabei plaudert er über die guten, alten Zeiten und weist auf Dinge hin, die es ganz aktuell hier zu sehen gibt. Ja, Sie haben richtig gehört, es gibt doch noch Nordlichter, die gerne sprechen und sich mitteilen.


Der Aufenthalt ist zeitlich nicht begrenzt. Der Besucherandrang hält sich in Grenzen. Die Fenster sind leicht schräg und nur minimal verdunkelt, so dass ein Fotografieren selbst bei Regen problemlos möglich ist. 


Hier haben Sie alle Freiheiten, die sich ein Fotograf wünscht. Sie können ihr Stativ aufbauen, filmen, fotografieren und ganz in Ruhe arbeiten. Ein Besuch des Radarturms sollte auf ihre Fotoliste auf keinen Fall wählen.


Ach ja, wenn Sie wieder nach unten möchten, dann werden Sie natürlich auch wieder abgeholt. Sie müssen einfach nur Klingeln und schon ist auch der Fahrstuhlführer wieder bei Ihnen.

Der Radarturm. Die Aussichtsplattform befindet sich in der unteren Etage.


Direkt gegenüber vom Radarturm befindet sich das „Deutsche Schifffahrtsmuseum“. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich schon ewig nicht mehr dort drin war und von daher auch nicht sagen kann, ob sich ein Besuch in Selbigem lohnt. Als Schüler hielt sich meine Begeisterung hier in Grenzen, das mag heute aber durchaus auch anders sein.


Zurück zum Fotografieren: 


Das eigentliche Highlight und ein wirklich toller Ort für Fotos,  das ist der Abenteuerspielplatz davor. Er enthält Geräte, die maritimen Elementen nachempfunden sind, und er gehörte damit während meiner Kindheit zu den schönsten Plätzen der Stadt. Bis heute kann hier in echter Seefahrer-Atmosphäre gespielt, geturnt und gerauft werden. Ein alter Kran, Bojen und Kanonen runden das Bild des Spielplatzes ab. 


Er liegt zentral, die Innenstadt ist nur wenige Gehminuten entfernt und der Deich ist zum Greifen nahe, so dass er sich ideal für eine Pause und eine kleine Rast eignet. 


Zum Foto-Highlight wird er, weil es einen solchen Ort für Kinder in Bremerhaven kein zweites Mal gibt. Als Fotograf ist es hier sehr einfach, Fotos mit einer tollen Stimmung und hohen Dynamik einzufangen. Zeigen Sie der Nachwelt, Ihrer Familie und Ihren Freunden, wie glücklich Ihre Kleinsten im Urlaub waren und wieviel Spaß sie hatten.


Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber wenn ich Aufnahmen von den Kinder sehe, die während der Reise verlegen in die Kamera lächeln müssen, dann bereitet mir das ein gewisses Unbehagen und ich denke an meine eigene Kindheit zurück. Ich fand es immer doof, wenn jemand mit seinem Fotoapparat zu mir kam und sagte: „Mensch, lach doch mal“. Als könne irgendwer auf Kommando lachen.  Neimand kann das, auch ein Kind nicht. Zumindest dann, wenn das Lachen echt und natürlich sein soll. 


Hier aber, auf dem Spielplatz, da hat das Kind wirklich Spaß und diese Freude können Sie auf ihren Bildern transporitieren und sichtbar machen! 


Mein Fototipp:


Wählen Sie eine kurze Belichtungszeit, so dass sich Bewegungen bei der Aufnahme einfrieren lassen. Fotografieren Sie mit dem Smartphone, so können Sie diese Option im Pro-Modus einstellen. Einige Apps verfügen für Aufnahmen dieser Art auch über einen eigenes Sport-Programm. Probieren Sie es aus. Es lohnt sich und hier auf dem Spielplatz, da lässt sich viel machen und entdecken.


Übrigens: Auch ein Spaziergang zwischen dem Treppenaufgang zum Columbus-Center und dem Spielplatz, entland der Museumsschiffe lohnt sich für ein beeindruckendes Motiv.

Rund um den Spielplatz und am Radar-Turm gibt es eine Menge zu entdecken


Kleines Quiz: Was ist schöner als Schiffe zu fotografieren? Richtig, selbst mit ihnen zu fahren.


In Bremerhaven bieten sich gleich mehrere Gelegenheiten dafür, nicht alle sind aber auch  optimal geeignet, besonders dann nicht, wenn die Zeit in der Seestadt knapp ist, man mit Kindern tourt oder man nicht einmal weiß, ob die werten Mitreisenden denn überhaupt seetauglich sind. Für jemanden, der sich an Bord eines Schiffes nicht wohl fühlt, können ein bis drei Stunden schaukeln durchaus unangenehm sein und die in Bremerhaven angebotenen Hafenrundfahrt brauchen ihre Zeit. Schlecht sind sie nicht. Ganz im Gegenteil. Wer Zeit hat, der sollte eine solche unbedingt einmal mitmachen, aber es gibt auch eine kostengünstige und kurzweilige Alternative dazu. 


Von Bremerhaven setzt alle 20 Minuten die schon erwähnte Fähre nach Blexen über. Mitfahren kann jeder, egal ob er mit dem PKW, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist. 


Die kleine Seereise lohnt sich, nicht nur wenn man A nach B möchte, sondern auch wenn man die Bremerhavener Skyline einma aus einerl komplett anderen Perspektive sehen und fotografieren will. Die Fahrt macht Spaß, dauert keine halbe Stunde und die Schiffe sind, wenn sie nicht gerade im Hochsommer verkehren, relativ leer. Seit mit dem Wesertunnel eine Alternative über das Festland geschafft wurde, haben sich die Fahrgastzahlen deutlich nach unten korrgiert.


Mein Fototipp für Sie:


Die beste Position für ihre Bilder nehmen Sie ein, wenn Sie sich an Bord ganz nach oben begeben und für ihre Fotos ein Weitwinkel-Objektiv nutzen.


Von hier kann man wunderbar auf die Columbus-Kaje und Container-Terminal schauen.  Von Blexen aus lässt sich nun der Fähranlage in Bremerhaven aus der Ferne sehen. 


Lassen Sie sich nicht von etwas Wind abhalten. Das Schiff liegt ruhig im Wasser und etwas Wellengang gehört schon dazu, wenn man mit einem großen Boot durch die Gegend schippert. Denke Sie immer daran:" Eine Seefahrt die lustig, eine Seefahrt die ist schön".

Die Weserfähre auf dem Weg nach Blexen


Gerade habe ich es schon angesprochen: das Container-Terminal. Es ist das Herzstück des Hafens. Das, was hier passiert, lässt sich nur mit einem einzigen Wort beschreibe und ausdrücken: Gigantisch!


Riesige Frachter aus aller Welt werden end- und beladen, schwerste Container auf LKWs verteilt oder zurück an Bord gebracht. Gewaltige Kräne ziehen sich meterweit in die Luft. Gearbeitet wird Tag und Nacht. Hier ist wirklich immer etwas los, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr.


Einige Zahlen: Das Container-Terminal Bremerhaven hat eine unglaubliche Länge von 4.930 m. 2017 war es damit das längste der Welt. Es steht als solches auch im Guiness-Buch der Rekorde aus dem selben Jahr. Hätten Sie das gewusst?


Die unglaubliche Zahl von 14 Großcontainerschiffe können hier zeitgleich liegen. Waren werden auf einer Fläche von 30.000 Quadratmetern gelagert und auf 8.000 Quadratmetern gekühlt. Dieser Umschlagsplatz für Güter aus nah und fern ist wirklich etwas ganz Besonderes.   Die Wassertiefe beträgt je nach Pegelstand 12,6 – 15 Meter.  Sie wissen ja, hier oben gibt es sowas wie die Gezeiten, Ebbe und Flut.

Blick auf das gigantische Container-Terminal

Bei einer Autofahrt durch den Hafen wird die gesamte Größe des Terminals sichtbar. Fotos davon lassen sich von nahezu überall aus machen. Es geht aber noch besser.


Seit einiger Zeit verkehrt ein spezieller Hafenbus. Mit ihm bekommen Sie Zutritt zu Bereichen, die Fremden bisher eigentlich unzugänglich waren. Sie können zwischen den riesigen Containern entlang fahren und untern den so mächtigen Krananlagen. Glauben Sie es mir, diese Tour lohnt sich. Sogar in ein echtes Trockendock können Sie schauen. Dort werden Schiffe aus der ganzen Welt reperiert, renoviert, generalüberholt oder teilgefertigt.


Fotografieren istallerdings verboten, also zumindest mit einer großen Kamera. Die sieht man hier nur ungern und wird Sie auch höfflich darum bitten, doch diese bitte in der Tasche zu lassen. 


Mein Tipp: 


Greifen Sie hier einfach zu Ihrem Handy. Daran stört sich niemand und Sie kommen so trotzdem zu tollen Aufnahmen. 


Wenn Sie das Terminal nicht nur von der Landseite sondern auch zu Wasser sehen wollen, empfehle ich Ihnen die schon erwähnten Blexen-Fähre oder die „große Pötte Tour, die Sie wirklich ganz nah an die Schiffe heranbringt. Hier dürfen Sie natürlich wieder ganz normal fotografieren. In Frage dafür kommt allerdings nur ein Weitwinkel. Alles andere macht hier und bei solchen Ausmaßen auch absolut keinen Sinn.


Noch ein kleiner Hinweis. Bei ihrer Fahrt in den Hafen sollten Sie unbedingt einen gültigen Personalausweis bei sich tragen. Es kann Ihnen nämlich durchaus passieren, dass sie von dem Zoll am Ausgang mit einem fremden Kennzeichen angehalen und kontrolliert werden, besonders dann, wenn gerade ein Schiff im Hafen festgemacht und gelöscht wird. Eine Ladung löschen, so nennt man es, wenn ein Schiff entladen wird. Sie brauchen keine Angst haben, brennen tut da nichts ;) 


Vom Container- nun zum Kreuzfahrt-Terminal. In Bremerhaven werden nicht nur Waren verschifft. Auch Menschen gehen hier an Bord. Sie wollen hinaus in die bunte, weite Welt und von unserer schönen Stadt aus, da ist das auch möglich.


Das CCCB (Columbus Cruise Center Bremerhaven) erstrahlt seit 2003 in neuem Glanz und gehört seither zu den modernsten Passagier-Terminals in ganz Europa. Alleine die Empfangshalle bietet einen riesigen Platz von bis zu 4.000 Reisende. 


Vier große Kreuzfahrtschiffe können zeitgleich im Hafen liegen und ihre Gäste aufnehme. Die Kaje hat eine Länge von knapp 1.000 Metern. 


2016 wurden hier 98.530 Passagiere abgefertigt und die Zahl stieg bis zum Beginn der Corona-Pandemie stetig  deutlich weiter an. Alleine 2016 gab es in der Seestadt 138 Schiffsankünfte und -abfahrten. 


Fester Bestandteil des Terminals ist der Columbus-Bahnhof, der als Besucherplattform für Angehörige der Reisenden gilt. Er ist aber auch für die einheimische Bevölkerung kostenlos zugänglich. Am Eingang werden Gäste mit zwei Fahrstühlen erwartet. Es führt aber auch eine lange und große Steintreppe nach oben. Die Aussichtsplattform (4.Stock) ist verglast, es gibt aber auch einen Außenbereich, von dem aus man völlig frei auf die Schiffe schauen kann. Hier können Angehörige Ihren Liebsten noch einmal winken und das Auslaufen beobachten. Soll heißen: An manchen Tagen ist hier richtig was los und emotional ist alle mal, wenn hier, zum Beispiel die "Mein Schiff 3" ablegt und aus den großen Lautsprechern des Terminals das Lied: „Time to say goodbye“ erklingt. Da zeigt sich dann durchaus auch schon mal ein Bremerhavener von seiner emotionalen Seite und vergisst ein Tränchen.


Sie wollen ein Kreuzfahrtschiff fotografieren? Dann sind hier meine Tipps für Sie: 


Seien sie früh und rechtzeitig vor Ort. Suchen Sie sich ein Platz am Ende der Besucherplattform. Auch wenn es anfänglich hier noch sehr leer ist, umso näher das Auslaufen rückt, desto voller wird es und ehe Sie sich versehen liegt ihre Kamera am Boden bzw. werden Sie von Ihrer Position verdrängt.  Arbeiten Sie unbedingt mit einem Weitwinkelobjektiv. Unterschätzen Sie nicht die Größe eines Ozeanriesen. Er hat seine Namen nicht von ungefähr. Ja und wenn Sie können, filmen Sie doch mit dem Handy, während Sie mit der Kamera fotografieren. Beides lohnt sich. 


Sollten Sie nur mit einem Smartphone unterwegs sein oder Ihre Kamera über eine solche verfügen, nutzen Sie unbedingt auch die Panorma-Funktion, um das Schiff komplett auf ein Bild zu bekommen! Das ist nämlich gar nicht mal so einfach und mit dem Kit-Objektiv nahezu unmöglich.

Wann geht es wieder los? Passagierschiffe im Hafen

Ausweis dabei? Im Hafen kontrolliert der Zoll!


Ein gigantisches Höhenfeuerwerk, riesige Segelschiffe, singende Matrosen, exotisches Essen, fremde Musik, Chanty-Chöre und dazu Touristen aus der ganzen Welt. Einmal in fünf Jahren steht Bremerhaven völlig kopf, denn dann heißt es, „Willkommen zur Sail“. 


Für die Einheimischen und für Fans des Maritimen ist es das Event überhaupt. Aus nah und fern reisen dann Segelschiffe an die Weser und gehen in Bremerhaven vor Anker. Hier können sie besichtigt und bestaunt werden. 


Bei ihrer Einfahrt und Ankunft bietet sich dem Betrachter an Land ein fantastisches Bild. Die See ist voll an großen und kleinen Schiffen. Im Hafen hört man das Singen der Seeleute. Flaggen werden gehisst, Nationalhymnen gespielt. Das Fernsehen überträgt die Parade live auf dem dritten Programm (NDR).


Zwischen Schifffahrtsmuseum und altem Hafen sind Dutzende Buden aufgestellt. Es gibt Souvenirs, Andenken, maritime Accessoires. Auch Show-Bühnen fehlen nicht. Auf ihnen geben sich die Stars die Klinke in die Hand und es werden alte Seemannslieder geschmettert. Sie wissen schon: "Alle die mit uns auf Kapperfahrt fahren".


Zoll und Polizei führen vor, was sie auf Land und zur See tun, um die Menschen zu schützen. Die DLRG zeigt am Weserufer, wie Leben auf der Weser und in den Weltmeeren gerettet werden kann. 


Es riecht nach fremden Essen und Bremerhaven ist so international wie nie. Man hört man Sprachen aus der ganzen Welt und wird vom oft sturen Fischkopp zum begeisterten Cosmopolit. 


Seit 1986 wird die SAIL im Rhythmus von fünf Jahren gefeiert. 2020 ist sie bedingt durch Corona ausgefallen, aber sie kommt wieder und dann kann auch der Fotograf sich gar nicht satt sehen an all den Fotomotiven die sich ihm hier präsentieren. 


Mein Tipp für Sie: 


Wenn Sie über eine eigene Webseite verfügen, für ein Onlineportal fotografieren oder als Blogger unterwegs sind, lassen sie sich frühzeitig akkreditieren und nutzen Sie die Presseinformationen der Stadt Bremerhaven. Man ist hier sehr freundlich und hilft Ihnen wo man nur kann. 


Denke Sie bei Ihrem Gang auf die Sail daran, dass es voll ist. Überlegen Sie gut, welches Objektiv hier Sinn macht. Ich würde zu einem Kit- und Telezoom raten, denn so manches spielt sich auch in luftiger Höhe ab, zum Beispiel das Segelsetzen.


Bedenken Sie auch die DSGVO. Andere Menschen zu fotografieren ist nicht mehr so einfach erlaubt, auch wenn sie hier als Beiwerk gelten. Mein Rat: Sprechen Sie die Leute, zum Beispiel jene in einem Stand oder einer Bude, direkt an und sagen Sie was sie tun. Man wird es Ihnen nur selten verwehren.


Von hinten dürfen Sie Menschen übrigens auch weiterhin problemlos fotografieren, ohne Sie zu fragen! 

Bilder von der Sail 2015

Konnte ich Sie ein wenig neugierig, auf das wunderschöne Bremerhaven, machen? Wer die See liebt, den Duft des Meeres mag und das Maritime schätzt, der wird sich hier oben im Norden wirklich mehr als wohlfühlen.

Die Pandemie hat auch in der Seestadt einiges durcheinander gewürfelt. Sehenswürdigkeiten und Attraktionen wurden geschlossen. Die Sail fiel aus und vieles mehr.

Irgendwann aber, da kommen wieder andere Zeiten und wer weiß, vielleicht treffen wir uns dann ja mal, irgendwo in den Weiten der Bremerhavener-Deich-Welt. Es würde mich freuen!

Ja und natürlich gibt es noch viel mehr zu entdecken, als nur diese 10 Hotspots. Freuen Sie sich auf weitere Artikel zu meiner mir so geliebten Heimat.

In diesem Sinne! Moin Moin!

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