Der Zoom
Setzen wir unsere Reise durch die App mit dem Zoom fort. Während im normalen Fotobetrieb nur die einzelnen Linsen des iPhone angesprochen werden, kommt beim Zoomen die künstliche Intelligenz zum Tragen, die ein deutlich höhres Vergrößern innerhalb des Bildes erlaubt.
Je nach Auswahl zeigt die App in der jeweiligen Zoomstufe einen Bildausschnitt an, der natürlich freiwählbar ist und anschließend als Zoom verrechnet wird. Die Ergebnisse sind wirklich beeindruckend und die Bilder gestochen scharf.
Hochauflösende Fotos
Im Modus „HI-RES“ nimmt Hydra Fotos mit einer sehr hohen Auflösung auf. Zur Auswahl stehen 27, 49 und 110 Megapixel. Hierfür verwendet werden können alle im iPhone verbauten Linsen. Ähnlich wie im Zoom-Programm soll dabei auf den Einsatz eines Stativs verzichtet werden.
Das Fotografieren funktioniert gut, nimmt aber etwas Zeit in Anspruch, da die einzelnen Bilder miteinander verrechnet werden müssen, und setzt außerdem eine äußerst ruhige Hand voraus. Wird sich beim Auslösen zu stark bewegt oder gar gewackelt, bricht die App eigenständig den Fotovorgang ab.
Im App-Store beklagen sich viele User darüber, dass die App bei ausgewählten 110 Megapixel unkontrolliert abstürzt. Dieses Phänomen habe ich beim Testen leider auch erlebt und als sehr störend empfunden. Allerdings scheint es wirklich auch nur bei dieser Auflösung Probleme zu geben. Wählt man stattdessen 27 oder 49 Megapixel aus, läuft alles reibungslos und auch so, wie es soll.
Die aufgenommenen Bilder haben eine sehr gute Qualität und lassen sich wirklich sehen.
Makro-Modus
Wer mit einem der neueren iPhones unterwegs ist, der braucht keinen gesonderten Makromodus mehr, wer allerdings, so wie ich, noch mit einem iPhone X arbeitet, der freut sich, wenn er plötzlich auch ganz Kleines auf seine Linse bekommt und das ganz ohne irgendeine zusätzliche Aufstecklinse.
In meinem Test habe ich einen Fernauslöser fotografiert, der von der normalen Kamera auf Grund seiner geringen Größe nicht erkannt wird, außerdem eine Stativplatte, die aus den gleichen Gründen nicht mit der normalen Kamera aufgenommen werden kann. Die Ergebnisse sind für meine Begriffe erstaunlich gut und wirklich qualitativ hochwertig. Sie lassen sich nach der Aufnahme auch noch durch eine Einstellung der Belichtung etc. weiter verbessern.
Für mich grandios.
HDR Modus
Auch der HDR Modus überzeugt im Test. Im Vergleich zur normalen Kamera-App ist er deutlich farbenfroher. So aufgenommene Fotos lassen sich nach der Aufnahme in der Hydra-App individuell optimieren und an die eigenen Wünsche anpassen. Auch das gefällt mir wirklich gut.
Fazit
Die neue Hydra-App schafft wirklich Erstaunliches und macht eine Menge Spaß. Getrübt wird dieser allerdings dadurch, dass sie bei 110 Megapixel regelmäßig und konsequent abstürzt. Das nervt und sollte dringend nachgebessert werden.
Im App-Store wird die neue Hydra-App aktuell mit 3,7 Sternen bewertet, was bei einer Höchstzahl von 5 Sternen nicht schlecht, aber auch nicht gut ist. Meines Erachtens liegt diese doch verhaltene Reaktion der User daran, dass viele sich nicht die Mühe machen, wirklich einmal die Beschreibung der jeweiligen Modi zu lesen und ihr zu folgen.
Wer ein Stativ da nutzt, wo es gar nicht gebraucht wird, der kommt unweigerlich zu anderen Ergebnissen. So schreibt ein Nutzer, die Bilder seien verwaschen und unsauber. Das stimmt, ist allerdings aber auch nur dann der Fall, wenn man sich nicht an die Vorgaben der Anleitung hält.
Ausdrücklich nicht getestet, habe ich den Modus für die Nacht und wenig Licht. Diesen stelle ich gesondert und im Vergleich mit einigen anderen Apps demnächst auf meiner Seite vor.
Hydra 2.0 hat mich überzeugt. Natürlich sind die Ergebnisse nicht so gut, wie mit einer echten Makro-Linse oder einem teuren Telezoom an einer Sony-Kamera, aber darum geht es hier auch gar nicht. Man darf nie vergessen, dass wir hier „nur“ von einem Handy, einem iPhone sprechen und dafür ist das, was Hydra kann, wirklich großartig und eine echte Bereicherung!