Die Blüte einer Blumen, das Insekt am Fenster oder die niedliche Figur aus Ton. All diese Dinge fallen in den Bereich der Makro-Fotografie. Bei ihr werden kleinste Motive in Szene gesetzt und bildfüllend fotografiert. So zumindest ist die Idee. In der Praxis setzt das allerdings voraus, dass die Kamera eine solche Art der Fotografie auch beherrscht. Das ist aber leider nicht immer der Fall.

An meiner Sony Alpha 6000 gibt es ein Makro-Programm. Es wird aktiviert in dem man im Automatik-Modus fotografiert oder in der Szenen-Auswahl die Einstellungen für Marko auswählt. Mit ihm erkennt die Kamera kleinere Objekte und stellt auf diese Scharf. Das macht sie aber nur bis zu einem gewissen Abstand. Hierzu zwei Beispielbilder:

Im oberen Bild hat die Kamera die Blüte einer Rose erkannt und versucht auf diese scharf zu stellen. Wirklich gelungen ist ihr das allerdings nicht. Außerdem ist sie für ein Makro von der Blume viel zu weit weg. Selbst wenn das Bild scharf wäre, mit einem Makro hätte es nicht viel zu tun.

Um ein echtes Makro aufnehmen zu können, müsste ich viel näher ran, doch das geht nicht, denn so bald ich mich auch nur ein kleines Stück weiter auf die Blume zu bewege, unterschreite ich die Naheinstellgrenze des Fokus und schon weiß die Kamera gar nichts mehr. Sie erkennt kein Motiv, sie stellt nicht mehr scharf und das Ergebnis ist das, was wir auf dem zweiten Bild sehen: Einfach nur unscharfer Matsch.

Ok, man könne eine solche Aufnahme vielleicht als Hintergrund für ein Porträt verwenden, aber das war und ist ja nicht Sinn der Übung. So, macht das mit dem Makro jedenfalls keinen Sinn.

Was aber tun?

Abhilfe schaffen hier spezielle Makro-Objektive oder Objektive mit einer Makro-Funktion. Beide arbeiten nach dem selben Prinzip. Sie verändern die Nahstellgrenze so, dass sie auch noch auf sehr geringsten Abstand fokussieren und scharfstellen können. Ein sehr gutes Beispiel für ein solches Objektiv ist das AF 70-300 der Firma Tamron. Preislich liegt es bei knapp 100 Euro. Es ist in erster Linie ein Tele, aber an seiner Seite befindet sich eine Wippe und über diese kann ich die Nahstellgrenze ändern. Nun wird das Tele zum Makro-Objektiv.

Aber muss es wirklich zu einem anderen Objektiv greifen? Nein, denn mit einem kleinen Trick lässt sich die Nahstellgrenze auch anders ändern; man muss sie einfach nur verschieben. Das geht mit sogenannten Zwischenringen, die im Fotogeschäft oder bei Amazon für nicht einmal 30 Euro zu haben sind.

Sie funktionieren wie folgt:

Das Kit-Objektiv wird abgeschraubt und an seiner Stelle ein oder auch zwei Ringe mit der Kamera verbunden. Auf diese Ringe kommt anschließend wieder das Kit-Objektiv. Dadurch ist die Nahstellgrenze verschoben und es können nun ganz normal Makros fotografiert werden.

Hier einige Bilder von mir mit einem bzw. zwei Ringen auf der Kamera:

Diese Fotos wurden mit zwei Ringen aufgenommen

Folgende Dinge sollten Sie beim Einsatz von Zwischenringen bedenken:

1. Zwischenringe bringen ganz sicher nicht die gleichen Ergebnisse wie echte Makro-Objektive. Aber, sie sind eine günstige und wirklich sehr gute Alternative dazu. Ich persönlich meine, die Bilder mit den MEIKE Zwischenringen, die ich mir von Amazon bestellt habe können sich wirklich sehen lassen.

2, Ob man einen oder zwei Ringe nutzt, das ist eine individuelle Entscheidung. Mir gefällt die Variante mit nur einem Ring von der Schärfe her etwas besser, das kann aber je nach Kamera unterschiedlich sein.

3. Bei eingesetzten Zwischenringen stellt die Kamera nur auf Makro-Objektive scharf. Um eine Landschaft, ein Porträt oder ein Panorama aufzunehmen, müssen die Ringe zwingend entfernt werden.

Ein Bild: Andere Motive können mit eingesetzten Zwischenringen nicht fotografiert werden!